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1. Alte Geschichte - S. III

1879 - Dillenburg : Seel
Vorwort. Wenn es der Unterzeichnete hiermit unternimmt, ein Lehrbuch der Geschichte für Präparauden-Austalten der Oeffeutlichkeit zu übergeben, so ist er sich der entgegenstehenden Bedenken und der obwaltenden Schwierigkeiten wohl bewußt. Von verschiedenen Seiten ist es nicht nur bezweifelt, sondern geradezu verneint worden, daß es nöthig sei, für die Präparanden-Bilduug eigne Lehrbücher zu besitzen. Aber der Umstand, daß die Vorbildung der Präparanden durch die allgemeinen Bestimmungen vom 15. October 1872, noch mehr durch den vou Sr. Exeellenz dem Herrn Minister Dr. Falk im Octoberheft des Centralblattes pro 1878 veröffentlichten Normal-Lehrplan für Prä-paranden-Anstalten mehr, als dies früher der Fall war, in bestimmte Grenzen gewiesen worden ist, ferner die meist so sehr ungleiche Vorbildung der die Präparauden-Austalten besuchenden Schüler, hauptsächlich aber die Eigenthümlichkeit der Zwecke und Ziele des Geschichts-Unterrichts in den genannten Anstalten und die dadurch bedingte Eigenart der Wege — das alles ist wohl Grund genug, den Präparanden-Anstalten eigens für sie bearbeitete Lehrbücher zu bieten. Daß die Vorbildung der Präparanden noch vielfach hinter den berechtigten Anforderungen zurückbleibt, daran trägt wohl nicht zum kleinsten Theile die Verschiedenheit der im Gebrauche befindlichen Lehrbücher die Schuld. Wo für eine Gattung von Schnlanstalten gute, eigens für sie bearbeitete Lehrbücher vorhanden sind, da wird ein ruhiges, sicheres Fortschreiten im Unterricht wesentlich erleichtert, wie dies z. B. bei

2. Alte Geschichte - S. IV

1879 - Dillenburg : Seel
— Iv — den Gymnasien leicht zu erkennen ist. — Die Schwierigkeiten erstrecken sich hauptsächlich auf die Auswahl des Stoffes und die Ausführlichkeit der Geschichts-Bilder in dem Lehrbuche. In ersterer Beziehung dürften im allgemeinen weniger Verschiedenheiten der Ansichten zu fiudeu sein, als in letzterer. Da wird von manchen volle Ausführlichkeit, genaue, bis ins Einzelnste gehende Darstellung von dem Lehrbuche verlangt. Dieser Forderung folgen Ho sfmeyer und H ering in ihrem „Hülfsbnch für den Geschichtsunterricht in Präparaudeu-Austalteu." Der Verfasser des vorliegenden Merkchens ist anderer Ansicht: die Hauptsache ist der mündliche, lebendige Unterricht des Lehrers; das Lehrbuch hat nur den Zweck, den Schülern Anhaltspunkte (freilich nicht skizzenartige) für die Vorbereitung zu geben, ihnen die Grnppiruug des behandelten Stoffes und damit die Einprägung desselben zu erleichtern und zugleich eine schnelle, aber doch nicht lückenhafte Repetition zu ermöglichen. Dem Geschichtslehrer muß es überlassen bleiben, die einen oder andern Einzelheiten, so weit sie für die Schüler geeignet sind und so weit es die Zeit erlaubt, hm-Zuzufügen oder wegzulassen, und der Schüler muß durch das in seinen Händen befindliche Lehrbuch genöthigt werden, dem mündlichen Unterrichte mit ganzer Seele zu folgen, was nicht so nöthig erscheint, wenn das Lehrbuch ihm den Geschichtsstoff in ausführlichster Weise bietet. — Nach diesen Gesichtspunkten ist das vorliegende Lehrbuch bearbeitet; das Urtheil darüber, in wie weit das gesteckte Ziel erreicht ist, erbitte ich von den Herren Collegen und den sachkundigen Lesern. Neu und manchem vielleicht auffallend dürfte es erscheinen, daß dem Texte Illustrationen beigedruckt, resp. beigegeben sind. Veranlassung dazu ist die von dem Verfasser im Geschichts-Unter-richte so oft gemachte Erfahrung gewesen, daß selbst die ausführlichste Schilderung fremder, nicht im Anfchannngskreise der Schüler liegender Dinge gar oft kein rechtes, wenn nicht gar ein falsches Bild erzeugt. Nicht sollen überhaupt Bilder vorhanden sein, sondern nur instructive, das rechte Verständnis des Textes

3. Alte Geschichte - S. 71

1879 - Dillenburg : Seel
— 71 — nachlässigung desselben wurde durch Rügen und Geldbuße geahndet, Sorgfalt und Fleiß dagegen wurden belohnt. — In Folge der vielen Kämpfe nach innen und außen entwickelten sich noch andere, nicht minder ruhmvolle Seiten des römischen Charakters: Willensstärke und Ausopferungskraft, heldenmüthige Tapferkeit, männliche Würde und vor allem Staatsklugheit. Diese letztere zeigte sich besonders in der Ausbildung der Rechtswissenschaft (römisches Recht ist noch heute hochgehalten) und der Kriegskunst (auch die Kriegskunst der Römer hat noch lange als Muster gedient). Das Heer bestand aus Legionen. Eine Legion war eine geordnete Schaar aller Waffengattungen, welche ursprünglich aus 1200, später aus 6000 Manu Fußvolk und 300—400 Reitern bestand. Jede Legion zerfiel in 10 Kohorten, die Kohorte in 3 Mauipelu und jede Manipel in 2 Centurien, deren jede von einem Centurio befehligt wurde. Die Eigenschaften des römischen Volkes fanden ihre Stütze und Nahrung in ihrer Ehrfurcht vor den Göttern und in der gewissenhaften Ausübung der religiösen Pflichten. Die Römer verehrten besonders die Gottheiten, welche bei den Völkerschaften, aus deren Verschmelzung das römische Volk entstanden war, verehrt worden waren. Die höchste Gottheit war Jupiter (der Zeus der Griechen); ihm gleich stand seine Gemahlin Juno (Hera). Sie wurden als Gottheiten des Lichtes und der Tageshelle, als Lichtspender verehrt und hatten eine Menge auf ihre Eigenschaften bezügliche Beinamen. Janus war der Gott der Zeit und des Zeitenwechsels, des Anfangs und Eingangs, daher oft fein Bild Jupiter. an Thüren von Tempeln auf- gestellt wurde. Er hatte ein doppeltes Angesicht, eins, das in die Vergangenheit, und eins, welches in die Zukunft schaute. Sein Tempel wurde, sobald ein Krieg begann, geöffnet und erst nach Beendigung desselben geschlossen. Die Göttin des häuslichen Herdes war Vesta (Hestia), in deren Tempel ein immerwährendes

4. Alte Geschichte - S. uncounted

1879 - Dillenburg : Seel
an, die ihn zu der Anordnung veranlaß: haben, die einzelnen Abschnitte der preußischen Geschichte in die deutsche Geschichte da einzulegen wohin sie der Zeit nach gehören. Er sagt dann weiter: „Die Befürchtung daß der dieser All der Behandlung das scharfe Auseinanderhalten der beiden Gebiete erschwert werde und daß vielleicht unklares Vermischen beider mochte herbeigeführt werden, hat sich als nicht zntressend erwiesen; im Gegentheil, die preußische Geschichte wurde durch die jedesmal vorher behandelten Abschnitte der deutschen Geschichte näher beleuchtet, so daß sie im Zusammenhang mit dieser nur noch klarer und verständlicher wird Mehrjährige Erfahrung hat die Richtigkeit dieser Behandluugsweise bestätigt." >r_as Merkchen i|t unmittelbar ans der Praxis hervorgegangen und ist in der Bearbeitung den allgemeinen Bestimmungen vom 15. October 1872 sowie dem Normallehrplan für Präparanden-Anstalten vom October 1878 entsprechend. Daß es dem Herni Verfasser, der von dem Wunsche beseelt ist m diesem Lehrbuch einen Beitrag zu einer besser werdenden Vorbildung für den hochwichtigen Lehrerberuf zu bieten, gelungen ist, die gestellte Aufgabe zu losen, beweist wohl die günstige Aufnahme, welche der 1. Theil des Merkchens bei seinem Erscheinen gefunden hat. Nicht nur vortheilhafte Beurtheilungen von angesehenen Schulmännern wurden ihm zu Theil, sondern es ist ihm auch bereits gelungen, sich die Einführung in einigen Praparanden-Anstalten zu erwerben. Herr Seminardir.ector Richter zu Dillenbnrg, der das Werk im Maim-scnpte einer Prüfnng unterzogen, hat seine Anerkennung über dasselbe ausgesprochen. Von anderer Seite wird geschrieben: „Das Buch zeichnet sich aus durch seine außerordentliche Klarheit, Deutlichkeit und übersichtliche Anordnung. " Ein weiteres Urtheil lautet: „Daß das Buch von einem Manne stammt, der den hohen Werth des Lehrerberufes richtig erkennt, davon zeugt sein klarer Ausdruck, wodurch es auch schwächeren Schülern möglich wird, sich ein klares Bild der Thaten der Vorzeit zu erwerben. Daß das Werkchen mit vielem Verständnis und vieler Einsicht, mit Fleiß und Eifer bearbeitet ist, daß muß auch der übelwollende Kritiker bezeugen/ Der Dirigent einer Präparanden-Anstalt schreibt: „Das Geschichtswerk-chen gefällt mir in seiner frischen Erzählungsweise und seiner ganzen Anlage nach so gut, daß ich dasselbe unbedingt in meiner Anstalt einführen werde." Die „Katholische Zeitschrift für Erziehung und Unterricht" urtheilt: „Der Verfasser bietet hier ein Büchlein, das zum Unterricht in der Geschichte bei den Präparanden vollständig genügt, die Stoffwahl ist eine zweckmäßige ; die Ausführung hält die Mitte zwischen zu großer Ausführung und zu knapper Form." Ich empfehle das Werkchen einer geneigten Aufmerksamkeit und bin gerne bereit, bei beabsichtigter Einführung ein Freiexemplar zu liefern. Dillenbnrg, im August 1879. ß. Seel, Verlagshändler.

5. Alte Geschichte - S. 30

1879 - Dillenburg : Seel
— 30 — fammte Heer betrug 100,000 Mann; auf 1200 Schiffen sollten sie von Anlis aus weiter geführt werden. Da ein widriger Wind die Abfahrt lange verzögerte, so befragte man einen Priester um die Ursache, worauf dieser erwiederte, daß die Götter ein Menschenopfer und zwar das der Jphigenia, der Tochter des Agamemnon, forderten. Als diese zum Altare geführt wurde, erbarmten sich die Götter; eine Wolke senkte sich nieder und entführte Jphigenia, und an ihrer Stelle lag eine Hindin auf dem Altare. Diese wurde geopfert; bald drehte sich der Wind, und die Abfahrt begann. Glücklich gelangten sie an die asiatische Küste und fingen die Belagerung an. Aber diese war außerordentlich schwierig. Die Stadt war durch Mauern und starke Thürme gut befestigt und schloß ein zahlreiches, von trefflichen Helden angeführtes Heer ein. Zn den Helden Troja's sind zu zählen: Priamus, der König, Hector und Paris, seine Söhne, Aeneas und Sarpedou, Fast 10 Jahre hielt sich die Stadt gegen die Belagerer. Zwischen den Stadtmauern und dem Belagerungsheere befand sich eine weite Ebene, in welcher die Kämpfe, welche meist Zweikämpfe und nur selten Schlachten waren, ansgefochten wurden. Fiel einer der Zweikämpfer, so stürmten die Heere heran und stritten um den Leichnam und seine Rüstung. Dann gab es einige Tage Ruhe, um die Todteu zu beerdigen. Daraus begann der Kampf von neuem; Siege und Verluste wechselten auf beiden Seiten. So hatte man sich schon fast 10 Jahre bekämpft, ohne daß einer Partei die Hoffnung auf endlichen Erfolg nahe gelegen hätte. Hielt sich doch aus griechischer Seite der gewaltigste der Helden, Achilles, eines Streites mit Agamemnon wegen vom Kampfe entfernt. Als endlich sein treuer Freund Patroklus von Hektars Hand fiel, da konnte er sich doch nicht mehr halten. In der bald darauf erfolgenden Schlacht kämpfte er wie ein Löwe; viele Feinde verbluteten unter dem Wurfe feiner mächtigen Lanze. Aber er kämpfte und wüthete weiter, bis er endlich Hektor fand. Dieser, den Achilles erkennend, floh; aber Achilles jagte ihm so lange nach, bis Hector erschöpft stillstand. Run entspann sich ein kurzer, aber harter Kampf, welcher damit endigte, daß Hektor, von der Lanze Achilles durchbohrt, niederstürzte, von ihm vollends getödtet und zum Schmerz des Vaters und aller Trojaner um die Stadtmauer geschleift wurde. Erst jetzt veranstaltete Achilles eine Leichenfeier zu Ehren des Patroklus, und als dessen Leiche bestattet war, schleifte er den Leichnam Hektars noch dreimal um den Grab-

6. Alte Geschichte - S. 120

1879 - Dillenburg : Seel
— 120 — liche Anstifter derselben war Cassius, welcher, obwohl von Cäsar begnadet und mit einer Ehrenstelle begabt, darüber neidisch war, daß er bei der Bewerbung um das Consnlat dem Brutus nachgesetzt worden war. Brutus, ein Liebling Cäsars, wurde in die Verschwörung gezogen, ohne daß er den eigentlichen Zweck derselben genau kannte; er haßte wohl die Tyrannei des Cäsar, nicht aber den Tyrannen. Cäsar selbst gab den Verschworenen Gelegenheit zur Ausführung ihres finsteren Vorhabens; er hatte einen Krieg gegen die Parther geplant, um seine Regierungszeit durch Kriegsruhm zu verherrlichen. Zur Berathung darüber hatte Cäsar eine Senatssitzung auf deu 15. März 44 v. Chr. anberaumt. Am Morgen des bestimmten Tages warnte ihn seine Gemahlin Calpnrnia, durch böse Träume erschreckt, vor dem Gange in den Senat. Da er deshalb und auch Unwohlseins wegen zögerte, kam einer der Verschworenen, Decimus Brutus, und überredete ihn, doch zu gehen. Unterwegs überreichte ihm ein gelehrter Grieche, Artemidorns, ein Schreiben, worin der ganze Verschwöruugs-plau enthüllt war, mit der Bitte, es sogleich zu lesen. Da das Gedränge zu groß war, ließ Cäsar das Schreiben uneröffnet und nahm es mit in die Sitzung. Dort angekommen, trat der Verschworene Cimber zu ihm und bat um Gnade für feinen verbannten Bruder. Als Cäsar sie versagte, zog ihm Cimber die Toga vou der Schulter, und Casca stieß ihm von hinten den Dolch in den Nacken. Mit dem Rufe: „Verfluchter, was wagst du!" wandte sich Cäsar gegen Casca, aber im Nu stießen ihm alle Verschworenen ihre Dolche in den Leib. Als Cäsar auch den von ihm mit Wohlthaten überhäuften Brutus unter den Verschworenen sah, rief er: „Auch Du, mein Sohn?" Dann hüllte 44 er sich in seine Toga und sank todt nieder. v. Chr. c. Der dritte Bürgerkrieg. (44—42 v. Chr.) Da die Verschworenen keinen Anhang fanden (denn Volk und Senat standen auf Seiten Cäsars), so mußten sie für ihre Person Schutz und Sicherheit auf dem Capitol suchen, und weil für den Fall des Gelingens ihres Werkes gar nichts vorbereitet war, so waren sie jetzt ganz rathlos. Diesen Umstand und die in Rom noch herrschende Bestürzung benutzte Antonius, um sich der obersten Gewalt zu bemächtigen. Er nahm den Staatsschatz und den Privatfchatz Cäsars in Beschlag und unterhandelte dann mit dm Verschworenen, ihnen Amnestie und die den Führern der Verschwörung schon von Cäsar zugedachten Provinzen bewilligend; Decimus Brutus

7. Alte Geschichte - S. 134

1879 - Dillenburg : Seel
— 134 — schlossen sich meist an reichere und mächtigere Herren an, waren ihre Dien st mannen oder ihr Gesinde und erhielten manchmal ein kleines Gut, Feod (von feudum) genannt, als Lehen. Unfrei waren diejenigen, welche kein eignes Recht besaßen und von der Gnabe und dem Schutze eines Vollsreien abhingen. Völlig unfrei waren die leibeigenen Knechte, zu welchen die Kriegsgefangenen gemacht wurden. Diese betrachtete man wie eine Sache zum Allod oder Feod gehörig, sie wurden aber milde behandelt. Eine Familie hieß Sippe, Sippschaft, auch Magenschaft und zerfiel in Schwertmagen, d. i. männliche Verwandte, und Spillmagen, d. i. weibliche Verwandte. Der Hausvater war der Herr der ganzen Familie, deren Glieder sämmtlich in seinem Banne waren; ans diesem traten sie, wenn sie sich verheirateten oder sich in den Dienst eines andern stellten. — Hundert Hufen bildeten eine Gemeinde, die Allode einer Gemeinde die Markuug. Die freie Verbindung einer Anzahl von Gemeinden nannte man Gau, an dessen Spitze der Gaugraf stand. So weit eine Völkerschaft reichte, so weit reichte der Gau; er zerfiel in Hundertschaften. Mehrere Gaue vereinigten sich manchmal zu einem Bunde. Bei manchen deutschen Stämmen ragten einzelne Herren durch ihre Macht und durch die große Zahl ihrer Dienstleute hervor; man nannte sie Edelinge (Adlige). Ihre hervorragende Stellung gründete sich aber nicht auf durch Erbschaft überkommenen großen Besitz, noch hatten sie besondere Vorrechte. Ans den Geschlechtern der Edelinge wurden die Fürsten des Volkes durch Stimmenmehrheit gewählt, die Tapfersten zu Heerführern oder Herzögen, die Erfahrensten zu Gaurichtern, die Gottesfürchtigsten zu Oberpriestern. Die Fürsten und Könige, welche übrigens keine solche Gewalt besaßen wie jetzt, wurden in der Volksversammlung gewählt und dann auf den Schilb gehoben und dem Volke gezeigt. Sie zeichneten sich weder durch ihre Kleidung, noch durch sonstige Abzeichen ans; sie empfingen keine Abgaben, wohl aber Geschenke und größeren Antheil an der Kriegsbeute. Manche Stämme wählten ihre Fürsten nur für die Dauer eines Krieges. — Einen eigentlichen Priesterstanb gab es bei den alten Deutschen nicht; jeder Hausvater war zugleich Hauspriester. Wichtige Angelegenheiten würden zuerst von den Fürsten ober Gemeinbevorstehern berathen, dann aber bei’ Volksversammlung zur nochmaligen Berathung und Beschlußfassung vorgelegt. Nur die Vollfreien hatten das Recht, zugleich aber auch die Pflicht,

8. Alte Geschichte - S. V

1879 - Dillenburg : Seel
— V - erleichternde, veranschaulichende Abbildungen; zugleich sollen sie, soweit dies möglich ist, den Schülern in einfachster Weise einigen Ausschluß geben über den Stand der bildenden Kunst bei den alten Völkern. Die Bemühungen des Herrn Verlegers in dieser Beziehung, wenn sie auch nicht ganz zu dem gewünschten Ziele führten, sind anzuerkennen. Eine Geschichts-Tabelle ist dem Werkcheu nicht beigegeben, um den Schüler dadurch zu veranlassen, sich selbst eine solche anzulegen und die zu merkenden Zahlen nicht nur durch Lesen, sondern auch durch Schreiben sich einzuprägen. Das Werkchen ist unmittelbar aus der Praxis hervorgegangen, indem es die Zusammenstellung der schriftlichen Vorbereitungen für den Unterricht ist. Benutzt wurden bei denselben n. a. We-ber's Weltgeschichte, Dittmar's Weltgeschichte im Umriß und Andrä's Erzählungen aus der Weltgeschichte. Das Büchlein dürfte in der vorliegenden Form auch manchem Lehrer an gehobenen Bürgerschulen und Mittelschulen willkommen sein. So möge es denn seinen Gang antreten und an seinem Theile mit beitragen zu einer immer besser werdenden Vorbildung für den hochwichtigen Lehrerberuf. Zum Schluffe spreche ich dem Herrn Seminar - Director Richter zu Dillenburg, welcher mit größter Bereitwilligkeit und Zuvorkommenheit mir mit Rath und That hülsreich gewesen ist, hiermit öffentlich meinen wärmsten Dank aus. Herborn im März 1879. Fr. Hopf.

9. Alte Geschichte - S. 54

1879 - Dillenburg : Seel
— 54 — so, daß er das Jrrthümliche feiner Anficht bald einsehen mußte (fokratische Lehrweife). Als wichtigste Aufgabe des Strebens nach Wahrheit galt ihm: „Erkenne dich selbst." Er hatte erkannt, daß alle Tugend nur in der Verbindung mit einem höchsten Wesen, einem in sich guten Gott, gedacht und geübt werden könne; daß, wenn es nur an einer Tugend fehle, auch die übrigen nichts helfen, daß wahre Weisheit unzertrennlich fei von Sittlichkeit. Diese Lehren bethätigte er in seinem Leben. Die Scheinweisheit feiner Gegner, der Sophisten, deckte er öffentlich und auf das schonungsloseste auf; ihren Lebenswandel beschämte er durch den feinigen. So konnte es nicht fehlen, daß der Haß feiner Feinde mehr und mehr wuchs. Sie suchten ihn in der öffentlichen Meinung herabzusetzen, und als dies nicht recht gelingen wollte, traten sie mit der Anklage gegen ihn hervor, daß er falfche Götter lehre, die Jugend verführe und deshalb ein Staats-verräther fei. In einer einfachen und schmucklosen Rede vertheidigte er sich, die Falschheit der Anklage aufs schlagendste nachweisend. Seine Richter hatten erwartet, er werde mit demüthiget Bitte um Freisprechung sie anflehen. Statt dessen reizte er sie mit einem kalten, verächtlichen Tone und schloß mit der Versicherung, daß er eigentlich verdient habe, im Prytaneum lebenslänglich gespeist zu werden. Mit kleiner Stimmenmehrheit wurde er zum Tode durch den Giftbecher verurtheilt; einer Wallfahrt nach Delos wegen wurde die Ausführung des Urtheils um 30 Tage verschoben. Während dieser Zeit empfing er fleißig Besuch von feinen Schülern und Freunden, mit denen er sich meist über Tugend und über die Unsterblichkeit der Seele unterhielt. Einer feiner Freunde suchte ihn zur Flucht zu bereden, er aber wies diesen Vorschlag als unwürdig zurück, da die Ausführung desselben feine Lehren Lügen strafen und fein Leben schänden würde. Mit Ruhe und Heiterkeit der Seele, noch über die Unsterblichkeit 399 sich mit feinen Freunden unterhaltend, trank er den Giftbecher. v. Chr. 399 v. Chr. Sokrates hat uns keine schriftliche Aufzeichnung feiner Lehre hinterlassen; was wir von feiner Lehre und feinem Leben wissen, verdanken wir feinem Schüler Pläto. 10. Sparta's Vorherrschaft. Theben's Erhebung. a. Sparta's Vorherrschaft. Obgleich Sparta in dem pelo-ponnesischen Kriege Sieger geblieben war, so machten sich doch

10. Alte Geschichte - S. 58

1879 - Dillenburg : Seel
— 58 — 1j. Griechisches Leben in Kunst und Wissenschaft. (Seit den Zeiten des Perikles.) Schon oben ist darauf hingewiesen worden, daß die Griechen nicht nur eine außerordentliche geistige Befähigung, sondern auch große Neigung und lebhafte Empfänglichkeit für alle Gebiete der Kunst und Wissenschaft besaßen. Die dem Perikleischen Zeitalter angehörenden Coryphäen der Malerei, Bildnerei, und Baukunst sind schon oben erwähnt worden, und es erübrigt daher nur noch einen kurzen Blick auf die Hauptvertreter der Wissenschaften und Dichtkunst seit jener Zeit zu werfen. Die lyrische Poesie war schon im goldnen Zeitalter im Abnehmen begriffen. An ihrer Stelle entwickelte sich die dramatische Poesie, welche in Folge ihrer Verwendung bei religiösen Festen zu ihrer höchsten Ausbildung gelangte. Zu den Dichtern dieser Gattung gehörte Aeschylns (500), welcher echte Vaterlandsliebe mit wahrer Religiösität verband; er ist der Schöpfer der Tragödie; — Sophokles (450), der die dramatische Poesie zur höchsten Blüte erhob; — Euripides (420), der mehr durch geistreiche Rhetorik, als durch Idealität glänzt. Auf dem Gebiete der Wissenschaften sind zuerst die Geschichtschreiber zu erwähnen und unter ihnen Herodot (450); er hat zuerst eine zusammenhängende Darstellung der Geschichte von den ältesten Zeiten an bis zur Schlacht bei Mykale gegeben, weshalb er der Vater der Geschichte genannt wird. In Beobachtung und Schilderung der Charaktere, sowie in Redegewandtheit übertraf ihn bald Thneydides (435); von ihm haben wir die Geschichte der ersten 21 Jahre des peloponnesifchen Krieges. Auf ihn folgte Leuophon (400), welcher jedoch seine Vorgänger nicht erreichte. In der Philosophie sind zunächst Pythagoras und seine % Anhänger zu erwähnen; Pythagoras hatte in Kronon in Unteritalien eine eigne Schule errichtet; die Schüler schwuren auf das Wort des Meisters. In Athen traten noch während und nach dem peloponnesifchen Kriege die Sophisten auf, deren Hauptvertreter oben ebenfalls bereits genannt find. Bekämpft wurde das System der Sophisten von Sokrates und feinen beiden bedeutendsten Schülern Pläto und Aristoteles. Letzterer war der Lehrer Alexanders des Großen. In der Redekunst that sich besonders hervor Demosthenes.
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